Mein Buch braucht Probeleser – wie finde ich welche?

Auf der großen weiten Welt gibt es viele Menschen. Manche davon lesen auch gerne Bücher. Manche davon schreiben Bücher. Menschen, die Bücher lesen, lesen die Bücher der Menschen, die die Bücher schreiben (Verwirrung :D). Aber was tun, wenn man selbst Probeleser sucht und mit einem Mal garnicht weiß, wer jetzt gerne was liest und wie man fähige Leute finden soll? Wo gibt es diese magischen Probeleser eigentlich? Kann man die kaufen?

Die Antwort ist nein! Probeleser kann man nicht kaufen (vielleicht aber mit etwas Tee und Keksen bestechen?), aber dennoch findet man recht schnell und einfach den ein oder anderen Probeleser. Man muss nur gucken, wo man denn sucht. Daher hier mal eine kleine Liste:

  • Es gibt Menschen, die bewerben quasi professionell Bücher und lesen sie liebend gerne. Sie machen in einem Zug gratis Werbung, wobei sie im Gegenzug meist ein Rezensionsexemplar wollen. Von wem reden wir? Richtig, von den Buchbloggern. Es gibt sie wie Sand am Meer und sie lieben das Lesen (sonst wären sie wohl keine Buchblogger). Die meisten Buchblogger haben eine Homepage und sind auch über Instagram erreichbar, haben oft auch eine Mail Adresse hinterlegt. Was also tun, um einen Buchblogger als Probeleser zu gewinnen? Recherche! Liest dieser Buchblogger vielleicht nur Fantasy? Dann solltet ihr ihn mit eurem Krimi wohl nicht “belästigen”, da er nicht in die Zielgruppe passt. Stöbert also etwas durch seine Posts und stellt fest, was er liest. Manchmal schreiben Buchblogger auch explizit, dass sie keine Bücher probelesen bzw. keine Rezensionsexemplare annehmen. Wenn alles stimmt könnt ihr den Blogger eurer Wahl aber natürlich anschreiben. Seid nett, stellt euch und euer Projekt kurz vor und macht ihn neugierig. Wichtig ist: Sagt, was für den Blogger dabei rausspringt. Ein Gratisexemplar? Goodies? Vielleicht eine Erwähnung in der Danksagung? Klärt den Blogger über alles auf und sagt auch direkt, was ihr von ihm erwartet. Dann müsst ihr nur noch auf eine Antwort warten.
  • Wer ist wohl ein besserer Probeleser als ein anderer Autor? Ja, denn auch die lesen in den meisten Fällen sehr gerne. Achtung: Autoren haben oft wenig Zeit und einen überfüllten SuB, aber probieren könnt ihr es auf jeden Fall. Verfahrt hier einfach wie bei den Bloggern und informiert euch erst einmal über den Autor und darüber, was er gerne liest. Sollte das zu eurem Projekt passen, könnt ihr ihn anschreiben. Noch besser: vielleicht bietet ihr ihm im Gegenzug ja an, dass ihr sein Buch auch probelest. So gewinnt jeder einen Probeleser 😀
  • Der erste Gedanke: Freunde! Zumindest denken die meiste Leute sofort an sie, immerhin sind sie direkt greifbar. Allerdings wollen einige Autoren auch nicht, dass Freunde ihre Probeleser sind. Das kann viele Gründe haben und hier sind zwei davon: Einerseits ist es manchen Menschen einfach unangenehm. Bücher machen uns in vielen Fällen ein wenig verwundbar, weil unsere Emotionen ja auch rein fließen. Insofern ist es vielleicht leichter, sie anonym mit Fremden zu teilen. Doch es gibt noch einen zweiten Haken: Freunde sind nunmal unsere Freunde und in den allermeisten Fällen wollen sie uns einfach nicht verletzen. Was heißt das konkret? Sie sind nett und halten sich mit ernster Kritik vielleicht etwas zurück. Das Problem hierbei ist also, dass sie nicht so streng mit uns sind, wie sie es sein sollten. Falls man aber ohnehin viel an sich zweifelt, können Freunde als Probeleser sehr geeignet sein. Man sollte es sich vorher einfach gut überlegen. Ich selber wähle immer auch ein paar Freunde als Probeleser, meistens mit verschiedenen Stärken. Eine Person achtet dann immer viel auf die Rechtschreibung, eine andere ganz besonders auf Logik. Eine dritte dann auf Spannung usw.. Was ich damit sagen will: Bei Probelesern, vor allem, wenn es Freunde sind, ist die sprachliche Kenntnis der Probeleser nichtmal so wichtig – auf den Inhalt kann ein Buch eigentlich jeder überprüfen. Sucht euch einfach ein paar Freunde aus und sprecht sie an, ob sie Lust und Zeit haben (die meisten werden sich freuen!)
  • Ebenso wie Freunde sind auch Familienmitglieder gute Probeleser. Diesen Punkt möchte ich nicht zu ausführlich gestalten, weil hier dasselbe stehen könnte, wie bei den Freunden 😀
  • Leseplattformen wie Wattpad und Fanfiktion.de bieten sich auch an. Dort könnt ihr entweder Leute, die ihr dort kennengelernt habt, oder Autoren, die ihr mögt, einfach mal anschreiben und fragen, ob sie Lust haben. Hierbei ist wieder wichtig, dass ihr euch vorher informiert, was sie gerne lesen. Ansonsten gibt es zum Beispiel auf der Plattform Fanfiktion.de ein Forum und in diesem eine Betaleserbörse. Dort könnt ihr ganz einfach ein Gesuch erstellen, in dem ihr euer Projekt beschreibt und ein paar Informationen angebt. Bald wird sich jemand melden und euch helfen. Voila 😀
  • Eine einfache Methode: Nutzt die Sozialen Medien! Wie? Ganz einfach. Ihr könnt zum Beispiel ein Bild auf Instagram posten, das die Aufschrift “Probeleser gesucht” trägt. Ihr schreibt darunter, worum es in eurem Buch geht, was ihr euch von Probelesern wünscht, wie sie euch kontaktieren können und so weiter – die wichtigsten Informationen eben. Meistens melden sich dann recht schnell einige Personen bei euch. Benutzt auch immer buchige #Hashtags, dann kann quasi nichts schiefgehen. Aufruf auf Social Media/Website
  • Lehrer? Lehrer! Ja, Lehrer sind wohl nicht die besten Freunde der Schüler, aber ich selber habe schon sehr viele positive Erfahrungen mit Deutschlehrern gemacht. Ich habe schon den ein oder anderen Mal um konstruktive Kritik gefragt oder einen Text zum Korrekturlesen gegeben – es gab immer nettes und professionelles Feedback. Deutschlehrer freuen sich oft sogar, wenn die Schüler sie um Hilfe bitten. Manchmal haben sie keine Zeit (oder Lust), aber damit müssen wir dann eben leben. Nett fragen schadet allerdings keinem.
  • Und nun: die Schreibforen 🙂 Hierzu will ich auch nicht mehr zu viel sagen. Wie auf Fanfiktion.de gibt es in vielen Schreibforen eine Art Probeleserbörse. Davon mal ganz abgesehen sind dort viele Schreibliebhaber angemeldet. Man kann sie also einfach mal anschreiben und fragen, ob sie Zeit und Lust hätten.

 

Noch ein Tipp zu Probelesern: macht es ihnen möglichst einfach. Erstellt einen kleinen Fragebogen oder schreibt ihnen vorher, worauf sie achten sollen. Außerdem solltet ihr euch von ihren “Ergebnissen” nicht zu sehr kränken lassen. Manchmal wird doch viel genörgelt und gemeckert. Vergesst nicht: Ihr habt danach gefragt. Sie wollen euch nicht verletzen, sondern euch lediglich helfen. Vieles, was sie euch sagen, ist vielleicht eine “individuelle Sache” und ein anderer Probeleser empfindet es nicht als störend. Letztendlich entscheidet ihr selber, was ihr ändert und was nicht.

 

Eure Mia (Halo Fulbright)

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