7 Tipps, um Inspiration zu finden

An manchen Tagen erscheint Schreiben wie eine Strafe. Die Motivation mag da sein, aber da ist eine Frage, die einem vom Schreiben abhält: Worum soll es überhaupt gehen? Es gibt so viele Themen auf dieser Welt, und mir fällt kein einziges ein. Sicher, ich könnte darüber schreiben, wie ich heute Morgen zwei Schokoladencremebrote statt einem Honigknäckebrot gegessen habe, aber ist das wirklich Literatur, die zurzeit auf dem Büchermarkt Menschen bewegt? Wie erlange ich Inspiration? Zu dieser Frage werde ich dir in diesem Artikel einige Antwortmöglichkeiten liefern.

  1. Pinterest

Pinterest ist nicht nur eine sich in die Unendlichkeit erstreckende Plattform, mit der man fabelhaft prokrastinieren kann – nein, es bietet auch die perfekte Voraussetzung, um Inspiration zu sammeln. Dort gibt es unzählige Fotos verschiedenster Arten. Realistisch, gezeichnet, animiert, was auch immer. Und all diese Arten kann man immer und immer wieder in Kategorien unterteilen. Du suchst ein Bild zum Thema Scheiterhaufen? Kein Problem, hier sind zweitausend davon. Meinst du das Rezept oder den Holzhaufen? Brauchst du eine Bauanleitung, einen witzigen Comic dazu, thematische Bücher oder stimmungsvolle Bilder? All das und noch mehr kann dir Pinterest mit einer einzigen Suche liefern. Wenn du nach einem Schreibthema suchst, wühle dich einfach mal durch die Bilder und haue alle, die dich irgendwie ansprechen, in einen eigenen Ordner. Daraus wird eine tolle Geschichte entstehen, und die Ideen werden nicht aufhören, aus dir herauszusprudeln, sobald du dich einmal auf die Bilder eingelassen hast. 

  1. Musik

Wahrscheinlich denkst du dir jetzt: Wow, Writenia, danke. Mir ist klar, dass Musik anregt, ich höre sie doch schließlich die ganze Zeit. Aber bist du dir wirklich vollkommen bewusst, wie viel Potenzial in einem einzigen Lied steckt? Dieses Lied kann instrumentaler Natur sein oder nicht. Es kann in einer bekannten Sprache gesungen sein oder nicht. Musik bewegt und inspiriert uns. Ich habe einmal eine ganze Kurzgeschichte geschrieben, die auf dem Lied “Welcome to the Black Parade” von My Chemical Romance basiert. Dabei hilft es nicht nur, auf den Text zu achten, sondern auch auf die Stimmung der Melodie. Welche Gefühle ruft sie in dir hervor? Fange diese Gefühle ein und spinne sie in eine Geschichte. 

  1. Spionage betreiben

Damit will ich niemanden darin bekräftigen, illegale Dinge zu unternehmen. Eigentlich meine ich weniger Spionagearbeit als viel mehr das zufällige Belauschen von Leuten, denen man an öffentlichen Plätzen begegnet. Das Wort Spionage lässt lediglich die Überschrift aufregender klingen. Bestimmt hast du schonmal zufällig den ein oder anderen Fetzen aufgeschnappt, den die Person hinter dir im Zug gesagt hat. Du hast dir gedacht, hm, ein merkwürdiger Satz, aber dafür gibt es bestimmt einen absolut logischen Grund, und dann weiter in deinem Buch gelesen. Aber was, wenn ich dir sage, dass du Ideen mit diesem Verhalten verscheuchst? Ideen wollen keine Logik. Wenn du etwas Seltsames hörst, merke es dir, schreibe es auf und denke dir deine eigene verrückte Geschichte dazu aus. Auf einem einzelnen Satz kann ein ganzer Roman aufbauen. In meinem Bus hat einmal jemand gesagt: “das Parlament ist fake [unverständliches Gemurmel], die deutschen Einwohnerzahlen sind auch alle falsch [unverständliches Gemurmel], in Wirklichkeit regiert uns ein Reichskaiser [unverständliches Gemurmel].” Der wahre Grund hinter diesem Statement interessiert mich nicht. Ich will nur die kreativen Ideen, die damit entstehen!

  1.  Mit Freunden reden

In meinem Freundeskreis artet ein ganz normales Thema gern in eine wilde Diskussion aus, in der die kreativsten Ideen und Erfindungen in die Existenz gerufen werden. So ist es vermutlich in jedem Freundeskreis. Das meiste davon ist unbrauchbar, wenn man schriftstellerisch denkt, aber dann ist da noch diese ein oder andere Sache, die einen nicht mehr in Ruhe lässt, bis man sich endlich genauer mit ihr beschäftigt und ihr Leben einhaucht. Einer deiner Freunde beschwert sich, dass der Google Translator manchmal wie ein betrunkener Roboter funktioniert? Ein anderer Freund wird bestimmt irgendwann vom Thema abweichen und somit in eine der erwähnten wilden Diskussionen verfallen: Was, wenn irgendwann, wenn wir anderen Planeten und Völker entdecken, den Reisenden ein Übersetzungsgerät mitgeliefert wird, das sich von der Qualität wie ein Google Translator verhält? Die merkwürdigsten Dinge würden geschehen. Und wenn man das ganze noch zu einem Buch fasst, könnte man es so einfädeln, dass der ahnungslose Protagonist nur die Reaktion der Außerirdischen auf seine übersetzten Worte sieht und total erstaunt auf seine Frage, wo die nächste Toilette ist, von den Außerirdischen in eine Selbsthilfegruppe für Suizidgefährdete gebracht wird.

Im Idealfall sind Leute deine Freunde, weil sie dein Leben in irgendeiner Art bereichern, und sei es kreativ. Niemand hat gesagt, dass du das nicht ausnutzen darfst. Natürlich sind jedoch Ideendiebstähle und dergleichen tabu, sowas gehört sich unter Freunden nicht.

  1. Gedanken wandern lassen

Wir lassen unseren Gedanken viel zu selten freien Lauf. Nicht einmal die Gelegenheit bieten wir ihnen, stattdessen scrollen wir durch Social Media, schauen Netflix oder hören uns Podcasts an, wenn wir gerade nichts zu tun haben. Es ist fast so, als hätten wir Angst vor Langeweile. But let me tell you: Langeweile ist für Schriftsteller kostbar. Wir brauchen Langeweile, um auf Ideen zu kommen. In der Zeit wird dein Bewusstsein von nichts abgelenkt und findet sich in der Position wieder, in jede beliebige Richtung wandern zu können. Lass es zu und hör hin, was es dir zu sagen hat. Am besten eignen sich dafür Spaziergänge, zu denen du kein Handy und Kopfhörer mitnimmst, weil die Bewegung dich zusätzlich gesund hält und die frische Luft dir gut tut. Allerdings hat nicht jeder die Möglichkeit, sich eine Stunde draußen zu bewegen, deshalb gibt es auch kleinere Alternativen, wie simple Arbeiten, bei denen du dich nicht großartig konzentrieren musst, wie zum Beispiel das Abspülen. Zwischen gleichmäßigen Schwammbewegungen und heißem Wasser kann dir leicht die Idee für deinen nächsten Roman kommen.

  1. Writing Prompts

Writing Prompts sind manchmal vergrabenes Gold. Man weiß nicht, dass sich da etwas Wertvolles versteckt, bis man an der richtigen Stelle gräbt und man es gefunden hat. Writing Prompts gibt es überall. Eine einfache Internetsuche reicht, es gibt aber auch Accounts auf Social Media, die sich darauf spezialisiert haben. Auch bei Writenia wird es bald eine Liste von Writing Prompts geben, genaueres dazu kommt noch.

  1. Medien konsumieren

In der heutigen Zeit ist es schwer, mit etwas Originellem aufzukommen. Man hat das Gefühl, dass alles schon gemacht worden ist. Aber keine Sorge: Du musst mit deinem Roman nicht das Rad neu erfinden, nur vielleicht ein neues Feature einführen: Sieben Speichen statt sechs Speichen oder dekorative Wellenlinien auf der Radoberfläche (ich habe keine Ahnung von Rädern). Deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn dir etwas in einem Buch ins Auge sticht, über das du auch gerne schreiben würdest (dasselbe gilt auch für Serien, Filme, Spiele). Tu es, es wird nämlich keine Kopie sein, sondern eine neue Interpretation desselben Themas, mit anderen Worten: Ein Roman, den niemand anderes außer du selbst schreiben konnte. 

Mit Medien meine ich übrigens nicht nur Bücher und Serien und andere Unterhaltungsmedien, sondern auch die Informations- und Kommunikationsmedien. So deprimierend es manchmal auch sein kann, Nachrichten zu schauen und Zeitung zu lesen, die Inhalte können dich auch inspirieren. Und vielleicht auch nur aus dem simplen Grund heraus, dass du die Welt zum Besseren verändern willst.

Jetzt bist du dran: Wie findest du Inspiration? Schreibe deine Tipps gern in die Kommentare, vielleicht sprichst du jemanden damit an und derjenige profitiert davon. Man kann nie wissen.

2 Replies to “7 Tipps, um Inspiration zu finden”

  1. Ein Spaziergang oder eine Radtour in der Natur helfen mir auch immer weiter 😉 und wenn gar nichts mehr geht, dann fang ich an zu lesen… Aber das hilft natürlich nicht, wenn man schnell weiterkommen will. Eine weitere Methode ist, dass ich (ich schreib immer zuerst handschriftlich), dann das schon Geschriebene abtippe. Das bringt mich dann wieder auf neue Idee. Liebe Grüße!

    Liked by 1 person

Leave a reply to tinkerhalo Cancel reply

Design a site like this with WordPress.com
Get started